Sonntag, 15. September 2013

Alltagsleben

Hallo ihr Lieben,

es kam zwar erst kürzlich ein neuer Blogeintrag, aber ich habe gerade viel Zeit, bin alleine zu Hause und mir ist langweilig, deshalb dachte ich, ich kann euch einfach nochmal ein bisschen ausführlicher berichten.

Zuerst einmal zu meiner Arbeit im ICYE Office: Ich arbeite dort von Montag bis Freitag, immer von 8:30 bis 17 Uhr. Eigentlich sollte ich etwa eine Stunde Mittagspause haben, jedoch überspringen wir die eigentlich immer. Ich beginne die Arbeit dort, indem ich zuerst einmal die benutzten  Tassen und Teller des Vortages spüle und das Büro nass aufwische. Zu diesem Zeitpunkt bin ich eigentlich immer noch alleine im Office. Danach beginne ich meine eigentliche Arbeit am Computer. Die ganze letzte Woche "durfte" ich Projekte, die bisher nur handschriftlich existieren, in die Datenbank eintippen. Ich saß also von etwa neun bis um fünf am PC und habe getippt. Den Ordner habe ich jetzt dann jedoch bald abgearbeitet, ich bin gespannt was ich dann für eine Arbeit bekomme.

Nach der Arbeit gehe ich dann immer nach Hause, wofür ich etwa 15 Minuten brauche. Da ich jetzt in Westlands, also in der Stadt, wohne, falle ich als Weiße nicht mehr so auf wie in der ländlichen Gegend. Wenn ich in Ruai durch die Straßen gelaufen bin, dann konnte ich doch sehr häufig ein: "Mzungu,Mzungu, how are you?" hören. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, dass man immer und überall auffällt, aber dieses ständige angesprochen werden, aufgrund der Hautfarbe, nervt irgendwann dann doch.

Jetzt am Wochenende hatte ein Mitfreiwilliger von mir Geburtstag, weshalb fast alle von uns nach Nairobi gefahren sind, um gemeinsam zu feiern. Ich habe eigentlich erst am Freitag richtig entschieden mitzukommen und auch zu übernachten, aber es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Am Samstag morgen habe ich Fariha in der Stadt abgeholt, und dann hat uns meine neue Gastmutter zum Hostel gebracht.
Dort haben wir dann die anderen getroffen, die Teilweise schon seid Freitag da waren, oder sehr früh morgens ankamen. Wir haben dann einen schönen Tag in Nairobi verbracht, viel ungesundes gegessen, weil man das einfach mal wieder auskosten wollte und sind abends dann noch in einen Club gegangen. Eigentlich wollten wir noch unser Visum verlängern lassen, aber als wir die Botschaft endlich wiedergefunden hatten, wurde uns gesagt, dass sie nur Montag bis Freitag auf hat. Für mich ist das kein Problem, ich brauche nicht sehr lange nach Town, aber für alle die aus Migori oder Kisii kommen und fast sieben Stunden nach Nairobi brauchen, ist das echt nervig.

Heute sind wir (Finn,Fariha,Pia,Emma(UK) und Sarah(Österreich)) dann schön Frühstücken gegangen,nachdem Fariha mir die Haare geschnitten hatte, und sind dann auf den Masaai Markt. Eigentlich wollten wir uns Flipflops und Armbändchen kaufen, haben uns dann aber irgendwie doch nicht dazu überwunden, weil wir im Handeln noch nicht wirklich Übung haben und immer dachten, dass der Preis letztendlich nicht angemessen ist.

Nachdem wir dann noch Mittag gegessen hatten ist wieder jeder seines Weges in Richtung zu Hause gegangen. Es war ein sehr schönes aber auch anstrengendes Wochenende. Es war toll, mal wieder Deutsch sprechen zu können, sich mal austauschen zu können über die Erlebnisse und Erfahrungen und einfach mit Menschen zu sprechen, die einem vertraut sind. Manchmal fehlt einem das hier schon sehr.

Was immer wieder überraschend ist in Kenia sind diese ganz speziellen Momente in denen man denkt, was mache ich hier eigentlich??. Situationen, in denen man einfach merkt wie unglaublich es ist, dass man so weit weg ist von zu Hause. Das sind dann meistens so Situationen, die einfach genau hier nach Kenia passen.


-Wenn der Bankautomat drei mal an einem Wochenende die Karte einer Person einzieht, und man jedes mal 30 min wartet, bis sie wieder raus kommt- hakuna matata!

-Wenn man morgens um halb zehn in einem Hostel entscheidet, sich die Haare von einer Freundin schneiden zu lassen.

-Wenn man einfach alles was man schon lange nicht mehr gegessen hat isst, nur dass man es mal wieder gegessen hat.

-Wenn sich jemand über eine warme Dusche von oben so freut, dass er gleich zwei mal hintereinander duscht.

-Wenn man nach 40 min in einem Club entscheidet, doch wieder zu gehen.

-Wenn man dann nachts um halb zwei plötzlich zu zweit als Mädels in einem Taxi sitzt, der Fahrer in  die entgegengesetzte Richtung von allen anderen fährt  und man sich denkt, scheiße hoffentlich  bringt der uns zu den anderen!

-Wenn man sich plötzlich selbst Mzungu nennt, weil mans ich  einfach mal wieder richtig typisch europäisch verhalten hat

-wenn man plötzlich nur noch englisch miteinander redet, obwohl alle Deutsch sprechen können


 Ja genau in solchen Situationen denkt man dann, es ist verrückt was ich hier mache, und muss einfach anfangen zu lachen :)!!!

Ich hatte ein sehr schönes Wochenende und bin froh,dass alles problemlos geklappt hat. Morgen geht es dann wieder an die Arbeit. Ich wünsche euch allen eine tolle Woche,
machts gut!
Steffi

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