Hallo liebe Blogleser,
seit Anfang Januar bin ich jetzt schon wieder im Happy Home
und es ist mal wieder Zeit für einen Blogeintrag.
Als ich ankam war noch
niemand da außer mir, weil die Kinder erst am nächsten Tag zurückkommen
sollten. Ich wollte aber schon ein Tag früher da sein, weil ich mich auf alles
vorbereiten wollte. Ich habe also den Schlüssel abgeholt und mich komplett
eingeschlossen, um die erste Nacht alleine in dem großen Haus zu verbringen.
Ich sage euch, ich hatte Angst, es war soooo
gruselig, alleine in dem Haus, absolute Stille und über mir sind die
ganze Zeit die Ratten auf dem Dachboden herum gelaufen. Vor allem weil mein
Dorf nicht gerade die sicherste Gegend ist, habe ich mir die ganze Zeit
vorgestellt was alles passieren könnte. Ich konnte mich dann aber beruhigen, es
war ja nur für eine Nacht…dachte ich!
Am nächsten Tag kam dann nämlich niemand.
Also habe ich eben den Tag über alles vorbereitet, und dachte „morgen werden
sie dann schon kommen!“ Am Sonntag kam dann auch endlich ein Onkel vorbei und
hat mir gesagt, dass die Kinder erst am Mittwoch kommen. Na toll! Da hatte ich
also noch 3 Nächte alleine vor mir und 3 langweilige, einsame Tage. So hatte
ich mir den Wiederbeginn nicht vorgestellt. Mein Mitfreiwilliger hatte schon
vorher entschieden, vor dem Midtermcamp gar nicht mehr wieder zu kommen.
Irgendwie habe ich die Tage und Nächte dann aber doch überstanden und am
Dienstag sind dann sogar schon die ersten Kinder gekommen. Damit hat dann der
Alltag wieder angefangen.
Ich stehe immer so um viertel vor sieben auf, damit ich um
sieben bei den Kindern sein kann. Unter der Woche gehen die meisten dann bald
darauf in die Schule und ich bleibe mit den größeren, die schon fertig mit der
primary sind, zurück. Der Tag beginnt dann immer mit einer Tasse Chai (Schwarztee
mit Milch und Zucker) als Frühstück. Danach helfe ich den Großen bei ihren
Arbeiten die sie zu tun haben, wie putzen, Gemüse schneiden, waschen usw. Oder
wir spielen „Mensch-ärgere-dich-nicht!“ was hier im Moment der absolute Renner
ist. Die Kinder nennen das Spiel „LUDO“. Ein Tag kommt dann meistens auf
mindestens 10 Runden Ludo bei mir.
Gegen Mittag bereiten wir dann das Mittagessen in der Feuerküche vor. Eigentlich immer Ugali mit Sukumawiki. Um halb eins kommen dann die kleineren Kinder von der Schule und es gibt um viertel vor eins Mittag essen. Die erste Mahlzeit am Tag. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, was wir alle für einen Hunger haben dann. Am Wochenende gibt es das erste Essen immer so um zwei..Danach gehen sie wieder zur Schule und die größeren Mädels und ich schneiden den Sukuma für das Abendessen.
Gegen Mittag bereiten wir dann das Mittagessen in der Feuerküche vor. Eigentlich immer Ugali mit Sukumawiki. Um halb eins kommen dann die kleineren Kinder von der Schule und es gibt um viertel vor eins Mittag essen. Die erste Mahlzeit am Tag. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, was wir alle für einen Hunger haben dann. Am Wochenende gibt es das erste Essen immer so um zwei..Danach gehen sie wieder zur Schule und die größeren Mädels und ich schneiden den Sukuma für das Abendessen.
Danach sind meistens die größten Arbeiten getan und wir beschäftigen uns mit
Spielen, reden oder wandern. Wenn dann um halb fünf die Schulkinder wieder
kommen ist erst einmal eine kurze Bewegungs- und Spiel Phase für sie, dann geht
es zu den Hausaufgaben, bei denen ich sie meistens beaufsichtige oder
unterstütze. Um kurz vor 19 Uhr gibt es dann Abendessen (Ugali und Sukuma) und
dann werden die Hausaufgaben fertig gemacht, wir spielen noch etwas, dann wird
gesungen, getanzt, getrommelt und gebetet und dann gehen die Kinder gegen halb
neun ins Bett, und ich auch.
Soviel zu meinem
Alltag. Wirklich überbeschäftigt bin ich nicht, weshalb ich demnächst auch in
der Schule anfangen möchte zu arbeiten.
Am 11. Januar bin ich früh morgens aufgebrochen um zum
Midtermcamp nach Nairobi zu fahren. Um acht ging dann der Bus in Migori, nach
Nairobi. Da ich ganz im Süd-Westen, an der Tansanianischen Grenze wohne ist es
immer eine sehr weite Strecke nach Nairobi. Um halb fünf kamen wir dann aber
endlich an. Ich habe dort dann Jana, eine Klassenkameradin vom Grimmels
getroffen und eine Nacht in ihrer Gastfamilie geschlafen. Es war sehr schön,
sie mal wieder zu sehen. Am nächsten Morgen sind wir beide dann mit Fariha und
Lara auf eine Slumtour im zweit größten Slum Kenias gegangen. Ein Co-worker von
unserer Oganisation, der einmal dort lebte hat uns herum geführt. Es war sehr
schlimm zu sehen in was für ärmlichen Verhältnissen die Menschen dort leben
müssen und die unbekümmert die Kinder trotzdem in dem ganzen Müll spielen..
Am Nachmittag sind wir von ICYE dann zu dem Kloster
gefahren, in dem das Camp stattfand. Das man nur flüstern durfte hat einigen
Probleme bereitet. Die Mönche mussten uns deshalb immer wieder ermahnen. Fariha
und ich haben das einzige Doppelzimmer bekommen das es in dem Kloster gab, und
hatten sogar ein eigenes Bad :D alle anderen mussten in Einzelzimmern schlafen.
Alles in allem war das Camp sehr gut, es war toll alle
Freiwillige einmal wieder zu sehen, zu diskutieren, wie das erste halbe Jahr
ablief und zu erfahren, wer schon welche Hürden nehmen musste. Leider ;) gab es
in dem Kloster „Mzungu-essen“ weshalb wir alle einmal auf unseren heißgeliebten
Ugali verzichten mussten :p zu Schade! Das freie Internet und die Duschen haben
wir natürlich auch ausgenutzt.
Am Donnerstag, als das Camp vorbei war bin ich dann direkt
wieder nach Stella gefahren. Mittlerweile waren alle Kinder eingetroffen und
ich kann endlich wieder richtig schön
arbeiten. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt eine längere Zeit am Stück, bis
April, im Projekt sein kann.
Jetzt bin ich schon fast ein halbes Jahr hier in Kenia und
kann auf wunderschöne 6 Monate zurück blicken und kann sagen, dass ich schon viel erlebt habe. Klar war es nicht immer einfach,
aber ich habe aus jeder schwierigen Situation etwas mitgenommen. Ich bin so
unendlich froh, dass ich die Chance auf dieses einmalige Jahr bekommen habe und
danke allen, die mich auf dem Weg dahin unterstützt haben, und es mir
ermöglicht haben. Ich schaue mit großer Vorfreude auf das nächste halbe Jahr,
bin gespannt, was mich erwartet und werde die
Zeit mit meinen Kindern und generell hier in Kenia sehr genießen.
Ich muss jetzt los, Wäsche waschen! Es scheint gerade die
Sonne :D
Bis vor ein paar Tagen war trocken Zeit hier. Das war total schlimm, wir hatten
kein Wasser mehr in den Regentanks, die als Trinkwasser dienen und auch der
Brunnen war kaum noch befüllt. Die Kinder hatten also kaum noch Trinkwasser und
haben das Brunnenwasser getrunken. Ich bin sehr froh, dass es in den letzten
Tagen wieder angefangen hat zu schütten und wir wieder mehr Wasser haben. Ich wünsche allen eine tolle Woche! Heute gibt
es übrigens Githeri zum Mittagessen (Mais mit Bohnen! Mein Lieblingsessen hier),
nachdem es jetzt 12 mal hintereinander Ugali mit Sukuma gab :) aber wirklich, es
schmeckt mir hier immer gut, und das tolle ist, man wird einfach immer satt :p
Liebe Grüße aus Kenia :)
Steffi
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