Habari ihr Lieben,
heute erzähle ich euch von meinen ersten Tagen hier in
Stella im Happy Home Orphanage.
Als ich angekommen bin wurde ich von einem anderen
Freiwilligen erwartet. Die Fahrt von Nairobi hatte fast 7 Stunden gedauert. Die
Kinder waren alle in der Dining Hall als
ich ankam weil meine Vorgängerin gerade Kleider verteilt hat. Als ich dazu kam
haben sich mir alle vorgestellt, aber natürlich konnte ich mir auf Anhieb nicht
36 Namen lernen. Mittlerweile klappt es aber ganz gut.
Mir wurde gleich klar gemacht, hier bin ich eine aunty und
irgendwie hat sich auch hier das akinyi durchgesetzt. Also bin ich für die
Kinder und auch die anderen Onkel und Tanten: „aunty akinyi“ :D
Die Kinder sind echt alle super lieb und freundlich und
haben es mir sehr leicht gemacht, mich hier einzuleben.
Ich lebe hier im zweiten Stockwerk, einer Art
Freiwilligenwohnung. Also ein großer Raum mit Tisch und ein Zimmer mit drei
Betten. Die Sozialarbeiterin schläft auch hier. (sie ist keine Freiwillige)
Seit ich hier bin hatten die Kinder keine Schule, weshalb
mein Tagesablauf in etwa so aussah: Ich bin meist um sieben aufgestanden, habe
mich gerichtet und bin dann so um halb acht runter gegangen. Zu diesem
Zeitpunkt machen die Kinder ihre Duties wie den Compound zu fegen, zu wischen,
alle Säle zu reinigen, Wäsche zu waschen, Holz zu holen, Wasser zu holen und so
weiter. Ich habe dann immer erst einen Tee getrunken was hier das Frühstück
ist, und habe dann die Arbeiten überwacht und den Kids geholfen wo es möglich
war.
Dann habe ich meistens in der Küche geholfen, das Gemüse zu
schneiden für das Mittagessen. Danach waren die Kinder mit ihren duties
eigentlich fertig und ich konnte mit
ihnen spielen. Also Kartenspiele, oder Springseil, oder Ball oder was auch
immer. Gerne habe ich auch den Jungs beim Murmel spielen zugeschaut, zum mitmachen bin ich nicht Profi genug. Nach dem
Mittagessen sind wir dann meistens auf Nature walk. Das heißt ich bin mit einer
Gruppe Kindern losgelaufen und wir haben Verwandte besucht, oder einmal sind
wir zu einem anderen Kinderheim gelaufen und haben Geschwisterkinder besucht.
Das war ein toller Ausflug, denn dort gab es riesen Schaukeln und die Kinder
konnten schön spielen.
Nach dem Abendessen haben wir dann alle immer zusammen in der
Dining Hall gespielt, gepuzzelt und geredet. Einmal haben wir einen Film
geschaut.
So um halb neun gehen die Kinder ins Bett und es kehrt Ruhe
ein im Happy Home. Ich bin dann meistens so kaputt, dass ich auch direkt
einschlafe.
Alles macht mir wirklich sehr viel Spaß hier. Die Kinder
sind toll, die Umgebung ist einfach klasse. Unglaublich grün, sowas habe ich
noch nie gesehen.
Zum Essen nochmal, es gibt hier immer Ugali mit Sukuma wiki oder Reis mit Bohnen, oder einfach so Reis.
Leider gibt es hier kein Besteck,was bedeuted dass wir einfach alles mit der Hand essen. Ich sags euch, bei Reis mit Bohnen gar nicht so leicht.
Einmal war ich schon mit zwei Kindern und der
Sozialarbeiterin im Krankenhaus, das war echt eine komische Angelegenheit, man
musste ständig warten oder etwas bezahlen. Naja, wird wohl noch öfter auf mich
zukommen, vor allem die HIV positiven Kinder müssen regelmäßig ins Krankenhaus
begleitet werden.
Jetzt ist das Happy Home geschlossen und alle Kinder sind zu
Verwandten gefahren. Das heißt für mich, dass ich bis Anfang Januar „Ferien“
habe. Was genau ich in diesen Ferien gemacht habe werde ich euch dann natürlich
schreiben.
Heute morgen sind mein Mitfreiwilliger, ein anderer
Freiwilliger aus der Nähe und ich um sechs Uhr los auf nature walk. Eigentlich
hatten wir geplant den Sonnenaufgang zu sehen, aber war dann doch zu spät. Der
nature walk war eine richtige Wanderung.Wir sind einfach drauflos gelaufen, ohne Plan und sind dann auch wirklich in einem richtigen Busch gelandet, weil wir dachten da sei die Aussicht besser. Es gab irgendwann kaum mehr ein vor oder ein zurück. Nur noch Dornenbüsche. Es hat total viel Spaß gemacht, war
aber auch anstrengend, auf jeden Fall wurden wir aber mit einer super Aussicht
belohnt. Und es ist einfach genial wenn man wandert und plötzlich mitten in der Natur eine Affenfamilie trifft :)
Heute schlafe ich noch einmal im Happy Home und dann geht es
zuerst einmal nach Kisii zu einer Freundin. Dort hin kommen viele Freiwillige
und wir bauen einen Sportplatz in ihrem Projekt.
Ich freue mich, euch bald wieder berichten zu können,
bis dann, liebe Grüße
eure Akinyi
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