Montag, 18. November 2013

Happy Home



Habari ihr Lieben,

heute erzähle ich euch von meinen ersten Tagen hier in Stella im Happy Home Orphanage.

Als ich angekommen bin wurde ich von einem anderen Freiwilligen erwartet. Die Fahrt von Nairobi hatte fast 7 Stunden gedauert. Die Kinder waren alle  in der Dining Hall als ich ankam weil meine Vorgängerin gerade Kleider verteilt hat. Als ich dazu kam haben sich mir alle vorgestellt, aber natürlich konnte ich mir auf Anhieb nicht 36 Namen lernen. Mittlerweile klappt es aber ganz gut. 

Mir wurde gleich klar gemacht, hier bin ich eine aunty und irgendwie hat sich auch hier das akinyi durchgesetzt. Also bin ich für die Kinder und auch die anderen Onkel und Tanten: „aunty akinyi“ :D
Die Kinder sind echt alle super lieb und freundlich und haben es mir sehr leicht gemacht, mich hier einzuleben. 

Ich lebe hier im zweiten Stockwerk, einer Art Freiwilligenwohnung. Also ein großer Raum mit Tisch und ein Zimmer mit drei Betten. Die Sozialarbeiterin schläft auch hier. (sie ist keine Freiwillige)

Seit ich hier bin hatten die Kinder keine Schule, weshalb mein Tagesablauf in etwa so aussah: Ich bin meist um sieben aufgestanden, habe mich gerichtet und bin dann so um halb acht runter gegangen. Zu diesem Zeitpunkt machen die Kinder ihre Duties wie den Compound zu fegen, zu wischen, alle Säle zu reinigen, Wäsche zu waschen, Holz zu holen, Wasser zu holen und so weiter. Ich habe dann immer erst einen Tee getrunken was hier das Frühstück ist, und habe dann die Arbeiten überwacht und den Kids geholfen wo es möglich war.

Dann habe ich meistens in der Küche geholfen, das Gemüse zu schneiden für das Mittagessen. Danach waren die Kinder mit ihren duties eigentlich fertig  und ich konnte mit ihnen spielen. Also Kartenspiele, oder Springseil, oder Ball oder was auch immer. Gerne habe ich auch den Jungs beim Murmel spielen zugeschaut, zum mitmachen bin ich nicht Profi genug. Nach dem Mittagessen sind wir dann meistens auf Nature walk. Das heißt ich bin mit einer Gruppe Kindern losgelaufen und wir haben Verwandte besucht, oder einmal sind wir zu einem anderen Kinderheim gelaufen und haben Geschwisterkinder besucht. Das war ein toller Ausflug, denn dort gab es riesen Schaukeln und die Kinder konnten schön spielen.

Nach dem Abendessen haben wir dann alle immer zusammen in der Dining Hall gespielt, gepuzzelt und geredet. Einmal haben wir einen Film geschaut.
So um halb neun gehen die Kinder ins Bett und es kehrt Ruhe ein im Happy Home. Ich bin dann meistens so kaputt, dass ich auch direkt einschlafe. 

Alles macht mir wirklich sehr viel Spaß hier. Die Kinder sind toll, die Umgebung ist einfach klasse. Unglaublich grün, sowas habe ich noch nie gesehen. 

Zum Essen nochmal, es gibt hier immer Ugali mit Sukuma wiki oder Reis mit Bohnen, oder einfach so Reis.
Leider gibt es hier kein Besteck,was bedeuted dass wir einfach alles mit der Hand essen. Ich sags euch, bei Reis mit Bohnen gar nicht so leicht. 

Einmal war ich schon mit zwei Kindern und der Sozialarbeiterin im Krankenhaus, das war echt eine komische Angelegenheit, man musste ständig warten oder etwas bezahlen. Naja, wird wohl noch öfter auf mich zukommen, vor allem die HIV positiven Kinder müssen regelmäßig ins Krankenhaus begleitet werden.

Jetzt ist das Happy Home geschlossen und alle Kinder sind zu Verwandten gefahren. Das heißt für mich, dass ich bis Anfang Januar „Ferien“ habe. Was genau ich in diesen Ferien gemacht habe werde ich euch dann natürlich schreiben.

Heute morgen sind mein Mitfreiwilliger, ein anderer Freiwilliger aus der Nähe und ich um sechs Uhr los auf nature walk. Eigentlich hatten wir geplant den Sonnenaufgang zu sehen, aber war dann doch zu spät. Der nature walk war eine richtige Wanderung.Wir sind einfach drauflos gelaufen, ohne Plan und sind dann auch wirklich in einem richtigen Busch gelandet, weil wir dachten da sei die Aussicht besser. Es gab irgendwann kaum mehr ein vor oder ein zurück. Nur noch Dornenbüsche. Es hat total viel Spaß gemacht, war aber auch anstrengend, auf jeden Fall wurden wir aber mit einer super Aussicht belohnt. Und es ist einfach genial wenn man wandert und plötzlich mitten in der Natur eine Affenfamilie trifft :)

Heute schlafe ich noch einmal im Happy Home und dann geht es zuerst einmal nach Kisii zu einer Freundin. Dort hin kommen viele Freiwillige und wir bauen einen Sportplatz in ihrem Projekt.

Ich freue mich, euch bald wieder berichten zu können,
bis dann, liebe Grüße
eure Akinyi

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